2008er Wittmann trocken Cuvée Nr. 23 (6,50 €; #++)
Ein Cuvée aus Weissburgunder, Silvaner und Müller Thurgau.
Trocken, fruchtiger Auftakt mit saftiger Säure; im Nachhall frische Frucht und Zitrus. Duft nach reifen gelben Früchten wie Birne. Zitrische Frische, Grapefruit und Mandarine; zarter Blütenduft.

2008er Grüner Silvaner trocken (7,90 €; ##++)
Duft von frischem Wiesenheu und Kräutern, weißer Pfeffer, grüner saftiger Apfel. Erfrischend saftiger Auftakt, reife Frucht, feine Würze im Nachhall frische Mineralnoten.

2008er Scheurebe trocken (9,80 €; ##++)
Verspiele Säure und saftige Fruchtaromen. Intensive Fruchtnoten von Johannisbeere und roten Wildbeeren, Grapefruit, feine Mineralität.

2008er Weißer Burgunder trocken (9,80 €; ##++)
In der Nase reife Noten von gelben Früchten, würzige Aromen von Basilikum und Minze. Eleganter Körper, feinsaftige Frucht, langer salzig-mineralischer Abgang.

2008er Riesling trocken "Gutsriesling" (8,90 €; ##++)
Feiner Duft nach gelben Früchten, sehr elegante klare Struktur, saftige Frische. Trocken mit lebendiger saftiger Säure; die feinen Fruchtnoten harmonieren mit der zarten Kalksteinmineralität, gute Nachhaltigkeit.



Der Jahrgang 2008 - "cool climate" in Rheinhessen

Nach einem milden Winter verzögerte sich der Austrieb der Reben im Vergleich zu den Vorjahren um einige Tage. Ein kühler und regnerischer April bremste die Natur, sorgte aber gleichzeitig für wichtige Wasserreserven im Boden. Das Ausbringen unseres biodynamischen Hornmistpräparats Ende April gab den Reben wichtige Wachstumsimpulse.

Die Monate Mai und Juni zeigten sich dann schon fast hochsommerlich warm, und die Vegetation entwickelte sich im Zeitraffer. Zu dieser Zeit mussten wir Sonderschichten im Weinberg einlegen, um das üppige Wachstum zu ordnen und für eine gut gegliederte und deshalb auch gut durchlüftete Laubwand zu sorgen. Ende Juni hatte die Natur ihren Spätstart vom Frühjahr mehr als aufgeholt, es gab nun sogar einen Entwicklungsvorsprung der Reben von über zwei Wochen im Vergleich zum langjährigen Mittel.

Den Juli nutzten wir bei sommerlichen Temperaturen um erste ertragsreduzierende Massnahmen zu treffen. Das Teilen der Trauben sollte bis zum Weichwerden der Beeren abgeschlossen sein. Einige Gewitterniederschläge im Sommer halfen uns die insgesamt trockenen Bedingungen gut zu überstehen. Das tiefe Wurzelwerk unserer Reben, welches massgeblich durch den Bio Anbau gefördert wird war einmal mehr von grosser Bedeutung.

Im August wurde es zunehmend feuchter und kühler, die Reifeentwicklung der Trauben verzögerte sich deutlich, der Vorsprung schmolz… Es wurde spannend !
Auf der einen Seite waren wir froh, nicht zu früh in die Ernte zu müssen, und dem Risiko der Überreife so aus dem Weg zu gehen, auf der anderen Seite wurde nun klar, dass das Warten auf die ideale Fruchtreife zum Geduldsspiel werden könnte. Das Entfernen von überflüssigen Trieben und Blättern war nun sehr wichtig, so konnten die Trauben nach Niederschlägen besser abtrocknen und blieben gesund.

Der September blieb kühl, die Traubenreife ging sehr langsam voran, durch die kalten Nächte wurde nur sehr wenig Säure in den Beeren veratmet und schon jetzt war klar, dass die Ertragsreduktion im Sommer goldrichtig war. Wir legten nun noch einmal nach und reduzierten die Traubenanzahl pro Stock in einzelnen Weinbergen durch eine Vorlese.
Weiter war Geduld gefragt, Gott sei Dank stabilisierte sich das Wetter, und unsere Trauben konnten bei trockenen Bedingungen ausreifen. Das Fruchtaroma der Trauben profitierte natürlich sehr von diesen Bedingungen, und auch die Zuckerreife begann nun langsam Freude zu bereiten.
Ende September starteten wir dann mit der Silvaner Lese, wir ernteten sehr selektiv und ohne Hektik.

Der Oktober meinte es gut mit uns, über vier Wochen konnte in Ruhe geerntet werden. Die Hauptlese fand in der zweiten Oktoberhälfte statt, die Riesling Ernte zog sich dann bis in den November. 



Unsere Geduld zahlte sich aus, am Ende waren unsere Fässer in den Gewölbekellern mit reifen Mosten, geprägt von frischer, saftiger Frucht gefüllt.

Auch die natürliche Gärung dauerte im Jahrgang 2008 etwas länger, die meisten Fässer benötigten
8 – 12 Wochen, bewahrten so die feine Frucht des Jahrgangs und profitierten gleichzeitig vom langen Hefekontakt.
Die Gutsweine werden nun im April abgefüllt werden, die Spitzenweine dürfen sich noch weiter auf der Hefe entwickeln.


Philipp Wittmann, im März 2009